Kompetenzen sind handlungsorientiert, wollen künftige Handlungsmöglichkeiten erfassen und verbessern.
Die Kompetenzbereiche der Steinbeis+Akademie
„Erwachsene – so scheint es – sind lernfähig, aber unbelehrbar.“
(H. Siebert, 1994)
„Es handelt sich bei Kompetenzen … um keine Fähigkeiten an sich, sondern um bestimmte Befähigungen, die ein kreatives Handeln unter Unsicherheit, bei offenem Handlungsausgang, bei großer Komplexität der Handlungsbedingungen ermöglichen….Kompetenzvermittlung [ist] stets Wissensvermittlung plus Wertvermittlung.“ (John Erpenbeck, 2009)
In diesem umfassenden Sinne verstehen sich die Kompetenzfelder der Akademie. In ihnen sollen Qualifikationen vermittelt werden, die ein sinnvolles Handeln aufgrund der gestellten Anforderungen ermöglichen. Sie bilden die Grundlage, auf der sich Kompetenzen entwickeln können.
Auf Basis dieser vermittelten Qualifikationen und den Werten der zugrunde liegenden ethischen Richtlinien und Werte sollen die Lehrgangsteilnehmerinnen und Lehrgangsteilnehmer befähigt werden, selbstorganisiert und kreativ zu handeln und die Zukunft zielgerichtet zu gestalten.
Mit dem fachlichen Schwerpunkt auf dem Kompetenzbereich des jeweiligen Lehrgangs, werden darüber hinaus Verbindungen zu anderen Kompetenzbereichen geknüpft, um einem ganzheitlichen Ansatz zu verfolgen, in dem der Mensch im Mittelpunkt steht.
Management
Organisationen verfolgen bestimmte Ziele und Zwecke. Dabei sind sie oft von Werten geleitet. Die Ziele und Zwecke zu erreichen und dabei den eigenen Werten gerecht zu werden, ist eine Aufgabe, die regelmäßig neue Entscheidungen und Abwägungen erfordert. Managementlehre versucht – insbesondere für Unternehmen, aber auch für viele andere Organisationen – Anregungen und Instrumente für diese Entscheidungen und Abwägungen zu geben. Die Instrumente sollen helfen, den gesetzten Zielen und den vorhandenen Werten gerecht zu werden. Dabei bezieht die Managementlehre viele Disziplinen mit ein, die ganz unmittelbar Gegenstand von Entscheidungen sein können, oder die helfen können, zu guten Entscheidungen zu gelangen. So verzahnt sich die Managementlehre in konstruktiver Weise mit den Disziplinen der Persönlichkeits-entwicklung, der Technik, dem Gesundheitswesen und dem Bildungsmanagement der Steinbeis+Akademie. Im Vordergrund aller Zertifikatslehrgänge im Bereich Management stehen die erforderlichen Kompetenzen, um als Organisation in einer zunehmend komplexer werdenden Umwelt erfolgreich die eigenen Ziele zu verfolgen und seine Werte zur Geltung zu bringen.
Persönlichkeitsentwicklung
In der Entwicklung von Kompetenzen bildet die Persönlichkeitsentwicklung ein zentrales Kernthema. Im Mittelpunkt steht die Kombination aus Fachwissen und sozialer Kompetenz wie z.B. Kommunikation, Konfliktfähigkeit und Lösungs-orientierung.
Menschen können motiviert werden, wenn sie in ihrer Kompetenz gefördert, wahrgenommen und aktiv beteiligt werden. Unternehmen sind erfolgreich, wenn diese Kultur gelebt und weiterentwickelt wird. Die Qualifizierung, ausgerichtet nach dieser Philosophie verknüpft theoretisches Wissen mit einem hohen Maß an Praxistransfer.
Dies sind Faktoren, die für die Nachhaltigkeit, Zukunftsfähigkeit und somit auch für Erfolg auf privater, sozialer und beruflicher Ebenen stehen.
Bildungsmanagement
Bildungsmanagement nach dem Verständnis der Steinbeis Akademie beschreibt im Wesentlichen komplexe Prozesse der Führung von Bildungs- und Erziehungsabläufen. Bildungsmanagement orientiert sich zumeist nicht an Einzelkompetenzen wie Wissen, Können, Wollen u.a. sondern einem komplexen Kompetenzmodell. Dies umfasst Fachkompetenz, Methodenkompetenz, Sozialkompetenz und Humankompetenz.
Bei den Angeboten im Bereich Bildungsmanagement steht im Rahmen der Kompetenzbildung bei den Teilnehmern der didaktisch- methodische und pädagogische Vermittlungsaspekt im Fokus. Fragen der Motivation und moralischen Urteilsfähigkeiten werden im Rahmen der Durchführung mit behandelt. Damit stehen die Angebote des Bereiches Bildungsmanagement in enger Verbindung zu anderen Kompetenzbereichen der Steinbeis Akademie, insbesondere Ethik und Persönlichkeitsentwicklung.
Gesundheitswesen
Demografischer Wandel, Globalisierung, Digitalisierung und Industrie 4.0 sind nur einige Begriffe, die unsere gegenwärtige Arbeitswelt beschreiben. Unternehmen und Beschäftigte erleben einen stark beschleunigten Strukturwandel bei gleichzeitiger Zunahme des Durchschnittsalters der Arbeitskräfte in den Betrieben. Dies hat nicht nur erhebliche Folgen für die Betriebe und die Beschäftigungssituation dort, sondern auch nicht zu übersehende Auswirkungen auf die gesundheitliche und soziale Situation der betroffenen Arbeitskräfte. Um diese Situation jetzt und in Zukunft zu meistern, braucht es interdisziplinäre Qualifikationen. Führungskräfte und Beschäftigte sollen befähigt werden, gemeinsam Strukturen aufzubauen, die optimal an die sich ändernden Bedingungen angepasst sind. Qualifikationen und den darauf basierend erarbeiteten Kompetenzen, mit dessen Hilfe Maßnahmen entwickelt und nachhaltig verankert werden können, um Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so lange und so gesund wie möglich im Arbeitsleben zu halten.
Technologie
Unter Technologie wird verstanden „[…] die Menge aller bekannten möglichen Methoden zur Erreichung eines Ziels in einem abgegrenzten Anwendungsbereich […]”. Diese Definition der „Technologie“ von Hans-Jörg Bullinger ermöglicht eine gute Abgrenzung von dem Begriff „Technik“, der sich auf vom Menschen erzeugte Gegenstände/Handlungen und deren Nutzung im Rahmen eines zweckorientierten Handelns bezieht.
Im Kompetenzbereich Technologie greift weit über die reine Technikfokussierung hinaus und bezieht relevante Umweltfaktoren (wie wirtschaftliche, rechtliche und soziale Faktoren) mit ein.
Die inhaltlichen Schwerpunkte können folgendermaßen benannt werden: Technische und sozio-technische Kompetenzen, Human Factors [Interaktion Mensch-Mensch (MMI) und Mensch-Technik (MIT)], Prozessoptimierung, Digitalisierung, angewandte Technologie, die Entstehung von Innovation, Herausforderungen, Nutzen und Auswirkungen neuer Technologien.